Gesammelte Fälle

Es handelt sich hier um eine Sammlung von Notwehrfälen, bei denen sich der Verteidiger erfolgreich mit Hilfe einer Schusswaffe verteidigt hat. In allen hier dargestellten Fällen wurde entweder das Verfahren gegen den Schützen eingestellt oder es erfolgte gem § 3 StGB (Notwehr) ein gerichtlicher Freispruch. Erfreulich ist, dass in einem großen Teil der Fälle der Verteidiger den Angriff nur dadurch abwehren konnte, indem er dem Angreifer mit einer Schusswaffe gedroht hat. Somit ist in diesen Fällen der Angriff nicht nur für den Angegriffenen gut ausgegangen, sondern auch der Angreifer blieb unverletzt. Des Weiteren kann davon ausgegangen werden, dass viele solche Fälle nicht an die Öffentlichkeit gelangen, da der Angegriffene, der nur durch Drohung (also durch das bloße Herzeigen der Waffe) den Angriff abwehren konnte, mangels eines Schadens (weder auf seiner Seite noch auf der Seite des Angreifers) darauf verzichtet hat, die Polizei zu informieren.

Mai 2023

Ein 75-jähriger Mann wurde in Wien wegen versuchten Mordes an seiner Ex-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt. Nachdem seine Lebensgefährtin mehrmals Gewalttätigkeiten über sich ergehen lassen musste, erklärte sie dem Täter, sie werde sich von ihm trennen, woraufhin dieser ankündigte, ihr “das Gesicht zu zerschneiden”. Am 21. Mai 2023 wollte er dieses Vorhaben in die Tat umsetzen. Um 5.00 Uhr hörten Nachbarn der 58-Jährigen Hilferufe, woraufhin die Frau nackt ins Treppenhaus flüchtete. Der 75-Jährige verfolgte sie und setzte den Angriff mit einem Messer fort, was durch zahlreiche Abwehrverletzungen an den Armen und Händen der Frau dokumentiert wurde. Er beendete den Angriff erst, als eine Nachbarin mit einer Glock-Pistole, welche sie legal besaß, zu Hilfe kam. Angesichts der Schusswaffe flüchtete der Angreifer, wurde jedoch schnell von der Polizei gefasst und verhaftet. Quelle: VIENNA.AT am

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November 2020

Der Labradormischling eines Justizwachebeamte ist bei einem Spaziergang in seiner Freizeit von einem Dalmatiner attackiert worden. Der Justizwachebeamte hat daraufhin den Dalmatiner mit seiner legal geführten Glock 17 erschossen. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hat das Verfahren eingestellt, da der Beschuldigte in „gerechtfertigter Notwehr“ gehandelt habe. Hinweis: streng genommen handelt es sich hier nicht um Notwehr, sondern um einen Fall des rechtfertigenden Notstands. Ein Angriff im Sinne der Notwehr ist nämlich ein menschliches Verhalten. Da das aber, unter der Annahme, dass der ORF NÖ korrekt zitiert hat, selbst die Staatsanwaltschaft St. Pölten nicht so genau nimmt, wurde der Fall in diese Sammlung aufgenommen. Quelle: ORF NÖ am 18.12.2020, MeinBezirk.at am 5.11.2020

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März 2019

Ein 37-jähriger Wiener plünderte Kästen und verwüstete Teile der Fahrnisse einer Villa im 18. Wiener Gemeindebezirk. Die Hausherrin, die ehemalige Stadtpolitikerin Dr. Homa Jordis, wurde durch den Lärm geweckt, holte ihr Jagdgewehr aus dem versperrten Waffenschrank und ging ins Erdgeschoß, wo sie zu einem Handgemenge zwischen dem Einbrecher und ihrem Untermieter kam. Sie stellte daraufhin den Einbrecher mit ihrem Jagdgewehr und wartete auf das Eintreffen der Polizei. Quelle: Kronen Zeitung, 21.03.2019, Jägerin hielt Eindringling mit Gewehr in Schach. Weiters einige Telefonate mit der Betroffenen, Dr. Homa Jordis, um den Stand des Verfahrens in Erfahrung zu

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April 2017

Am 29. April 2017 schossen zwei Türsteher in Wien einen 42-jährigen Iraker vor einer Diskothek in Wien-Favoriten nieder. Die beiden Türsteher behaupteten von Anfang an eine Notwehrsituation. An dieser Darstellung war nach Einholung eines Schießgutachtens und Auswertung des Bildmaterials aus Überwachungskameras vor dem Lokal nicht zu rütteln. Das Verfahren gegen beide Verdächtige wurde eingestellt, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien mit. Quelle: Die Presse 23. 01. 2018, Kein Prozess gegen

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Oktober 2017

Bei einem Überfall auf ein Innsbrucker Juweliergeschäft stürmten vier Täter in das Geschäftslokal. Einer der Täter war mit einer Pistole, ein weiterer mit einer Axt bewaffnet gewesen. Der im Geschäft befindliche Security-Mitarbeiter erkannte, daß es sich dabei um einen Raubüberfall handelt und gab zwei Schüsse in Richtung der Männer ab, wobei einer der Angreifer getroffen wurde. Auf der Flucht konnten drei Täter ergriffen werden, einer davon war der Verletzte. Quelle: Kurier, 24.10.2017, https://kurier.at/chronik/oesterreich/ueberfall-auf-juwelier-alarmfahndung-in-innsbruck/293.996.304 Kronen Zeitung, 24.10.2017,

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Mai 2015

Dramatische Szenen spielten sich um drei Uhr früh in Zwentendorf ab. Ein Hausbesitzer ertappte einen Einbrecher auf frischer Tat und streckte ihn mit einem Kopfschuss nieder. Der Kriminelle, ein 27-Jähriger aus dem Bezirk, brach zunächst in die ans Wohnhaus angrenzende Firma ein. Aus dem Büro stahl er einen Schlüssel für das Wohnhaus, mit diesem gelangte er in das Innere des Hauses. Durch Geräusche geweckt, nahm der Hausbesitzer (37) seine Glock aus dem Nachtkästchen und schrie mehrmals „Kommt’s nicht rauf, ich schieße!“ Weil aber die Schritte lauter wurden, gab er einen Warnschuss in eine Kommode ab. Im Dunkeln sah er dann eine Silhouette auf der Treppe näher kommen. Ungezielt schoss er ein zweites Mal und traf den Einbrecher in den Kopf. Laut dem Richter war der Schuss gerechtfertigt und er sprach den Schützen frei. Quelle: NÖN.at, 24. 03. 2016,

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September 2015

Gegen 4.00 Uhr stiegen ein 60-jähriger Arbeiter und ein 36-jähriger Beschäftigungsloser durch ein Fenster in ein vermeintlich unbewohntes Haus in Ferlach ein. Sie begannen, das mehrstöckige Haus zu durchsuchen. Dabei wurden sie vom Hausbesitzer aus St. Veit auf frischer Tat ertappt. Der 68-Jährige stellte die beiden Männer im 1. Stock des Hauses und hielt sie mit einer Faustfeuerwaffe bis zum Eintreffen der verständigten Polizeistreife in Schach. Quelle: ORF-Online, 17.09.2015,

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Juli 2015

In Bad Ischl, Oberösterreich, hatte ein resoluter Taxifahrer drei Männer vertrieben, die ihn berauben wollten. Nachdem ihm einer der Räuber Pfefferspray ins Gesicht gesprüht hatte, zog er seine Pistole und gab zwei Warnschüsse in die Luft ab. Die drei Täter flüchteten ohne Beute. Quelle: OÖNachrichten, 15. Juli 2015, Bad Ischl: Versuchter

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